Über Tantra
Herkunft und Bedeutung
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Tantra ist eine altindische Liebes- und Bewusstseinsschule und verfolgt einen integrierenden Ansatz, z.B. daß Sexualität und Spiritualität untrennbar zusammengehören.
Oftmals wird es insbesondere in unserer konsumorientierten westlichen Kultur fälschlicherweise als Einladung zu unbewußtem Hedonismus verstanden, oder einfach als „spiritueller Sex“ abgetan.
Tantra ist ein ganzheitlicher Entwicklungsweg, der alle Ebenen des menschlichen Seins einschliesst,- den Körper, die Gefühle, den Geist und last but not least, die Spiritualität.
Dabei unterteilt sich Tantra in den rechtshändigen, asketischen Pfad, und dem linkshändigen Pfad, auf dem der Sexualität eine (scheinbar) zentrale Bedeutung beigemessen wird. Genaugenommen ist die sexuelle Energie das „Gefährt“ auf dem spirituellen Weg, indem sie durch jahrtausende alte Mehoden transformiert und sublimiert wird.
Hierbei spielen Yoga und Meditation eine wichtige Rolle, zusammen mit westliche Selbsterfahrung und therapeutische Methoden. Dabei wird davon ausgegangen, dass der Mensch nur durch einen gelösten Körper und ein stabiles, gefestigtes „Ich“ imstande ist, Zustände von hoher Energie und Transzendenz zu erfahren.
Die Wurzeln des Tantra entstammen einer matriarchalen Kultur des alten Indien und reichen nach neuester Meinung einiger Indologen bis tief in die Bronzezeit.
Es ist keine Religion, da es kein Glaubenssystem ist und keine ethischen Verhaltensregeln beinhaltet. Es besagt, wer Gott in sich selbst erfahren hat, oder zumindest wenn Kundalini im Herzen angekommen ist, braucht keine ethischen Verhaltensregeln, und keinen Glauben.
Tantra ist eine Lehre nichtvedischer Art, ganz im Gegensatz zu dem arisch-brahmanischen Kult, zu dem auch das Kastensystem gehört.
Der Begriff kommt aus dem altindischen Sanskrit. Diese Sprache ist auch für Fachleute schwer zu übersetzen, da viele Ausdrücke eine mythologische Bedeutung haben.
Im Falle des Wortes „Tantra“ begegnet man hauptsächlich zwei Deutungen: die häufigste ist die Gleichsetzung mit „Gewebe“ oder „verweben“. Im Sinne dieser Lebensphilosophie ist alles miteinander verwoben, z.B. das weibliche und männliche Prinzip (Shakti und Shiva ), ähnlich wie im taoistischen Prinzip von Yin und Yang. (Shakti steht in diesem Zusammenhang für Energie, bzw. Kundalini, und Shiva für Bewusstsein, die Vereinigung beider führt zur spiritueller Erleuchtung, zur Gotteserfahrung)
Die andere Deutung beinhaltet, dass das Wort „Tantra“ sich aus den Worten „Tanoti“ (erweitern) und „Trayate“ (befreien) ableitet. Es steht für die Erweiterung des Bewußtseins und Befreiung von Dualität, der Eigenart des Verstandes welche die persönlich erlebte Welt in gut und böse, rein und unrein, heilig und profan unterteilt, und damit Trennung und Leid herbeiführt.