MANN SEIN

Die Findung meiner eigenen männlichen Identität hat mich schon sehr früh beschäftigt, da ich ohne Vater aufgewachsen bin. Mit den Männern, die meinen Weg kreuzten, bis ich ca. 30 Jahre alt wurde, konnte ich meist nicht viel anfangen. Deren Weltanschauung war für mich nicht zeitgemäss, ich merkte, es musste eine Art Männer-Emanzipation her.

Im Zuge meines Kontaktes zu Tantra und Gemeinschaft habe ich eine neue Männerkultur gefunden, welche sich stimmiger anfühlte. Einige Themen waren für mich dort auch nicht wirklich gelöst, so daß ich weiter forschte auf diesem Gebiet.

Ein wertvoller Spiegel, wie Frauen die männliche Sexualität einschätzen, zeigt diese Umfrage in vielen Punkten.

Frauen sind den Männern vorausgegangen mit ihrer Emanzipationsbewegung, daraus ist z.B. der Feminismus entstanden, mitunter mit skurrilen Auswüchsen. Man kann es ihnen nicht verdenken, schliesslich wollten diese dem Patriarchat etwas entgegenhalten, leider oft mit männlichen, kämpferischen Mitteln. Der Geschlechterkampf kann nicht der Weisheit letzter Schluss sein.

Viele Männer erfahren sich, bewußt oder unbewußt, in einer Identitätskrise. Viele der über die Jahrtausende scheinbar erfolgreichen Verhaltensmuster entpuppen sich als wenig kompatibel mit dem natürlichen Zustand, dem authentischen Zusammenkommen sowohl unter Männern, als auch mit den Frauen.

Frauen reagieren ebenso mit Hilflosigkeit auf diese Krise, durch die viele Männer ihre natürliche, gebende Rolle nicht wahrnehmen, und dadurch die Frauen sich in der gebenden, Verantwortung übernehmenden Rolle wiederfinden. Die gebende Rolle ist der Frau im natürlichen Zustand eher den bedürftigen Menschen, den Kindern zugedacht.

Aus tantrischer Sicht ist die Frage nicht ganz unwichtig, ob du eine weibliche oder männliche Essenz hast.